Ergebnisse der zukunftsorientierten Umfrage
Die Umfrage wird alle zwei Jahre von der Europäischen Stadtinitiative durchgeführt, um die aktuellen Herausforderungen und Prioritäten europäischer Städte zu identifizieren. Neben den städtischen Herausforderungen wurden auch die aktuellen Bedürfnisse und ihr Wissensstand über Unterstützungsangebote der EU abgefragt. Die jüngste Umfrage, die vom 6. Juni bis zum 12. Juli 2024 erhoben wurde, wurde insgesamt 364-mal ausgefüllt. Die Antworten kamen aus 104 verschiedenen Städten in 25 EU-Mitgliedsstaaten.
Prioritäten: Mobilität, Klimawandelanpassung, bezahlbarer Wohnraum
Die thematischen Schwerpunkte der Städte sind Mobilität, Klimawandelanpassung sowie bezahlbarer Wohnraum. Im Bereich Mobilität nannten die Städte vor allem aktive Mobilität, die fußläufige Stadt und Radinfrastruktur. Im Bereich Klimawandelanpassung und Energiewende lagen die Themen erneuerbare Energien und der Umgang mit extremen Wetterbedingungen vorne. Im Bereich soziale Inklusion wurde sozialer und öffentlicher Wohnraum für vulnerable Gruppen als wichtigster Aspekt angegeben.
Dabei haben verschiedene Städte unterschiedliche Bedürfnisse. Große Städte in stärker entwickelten Regionen priorisieren Kreislaufwirtschaft, Forschung und Innovation sowie Klimawandelanpassung. Laut Umfrage beschäftigen die Themen bezahlbarer Wohnraum und soziale Inklusion vor allem wachsende Städte, während kleinere Städte in weniger entwickelten Regionen Arbeitsplätze, Digitalisierung sowie Wasser- und Abfallwirtschaft als wichtig ansehen.
Die wichtigsten operativen Themen im Überblick
Neben den thematischen Schwerpunkten wurden im Fragebogen auch operative Themen abgefragt. Hierbei wurde deutlich, dass größeren Städten die Implementierung von Strategien, der Mehrebenansatz und der Umgang mit Multifondsansätzen wichtig sind, während kleinere Städte den Fokus auf Strategiedesign und Bürger:innenbeteiligung legen.
EU-Programme, die zur Umsetzung der nachhaltigen Stadtentwicklung beigetragen haben
Mit Blick auf die von den teilnehmenden Städten genutzten EU-Initiativen, die zur Umsetzung von Maßnahmen der nachhaltigen Stadtentwicklung beitragen, wurde vor allem die Kohäsionspolitik genannt. Kleinere Städte erwähnten zudem das EU-Programm „Erasmus+“, während mittelgroße Städte auch die EU-Programme „Horizon“ und „LIFE“ angaben.
Großes Interesse an den Unterstützungsangeboten der EUI
Während die EUI bei großen und mittelgroßen Städten überwiegend bekannt ist, war mehr als die Hälfte der teilnehmenden Kleinstädte noch nicht vertraut mit der EUI. Mit Blick auf die Unterstützungsangebote zeigte sich besonderes Interesse an den „City-to-City Exchanges“ deutlich. Als einziges Angebot der EUI, das an keine Bewerbungsfrist gebunden ist und für Städte aller Größe offensteht, zählt dieses Format zu den niedrigschwelligsten Angeboten der EUI.
Als hemmende Faktoren, die dazu führten, dass einige der teilnehmenden Städte sich bislang noch für keines der EUI-Angebote beworben haben, wurden vor allem personelle Ressourcen und institutioneller Widerstand gegen Wandel genannt. Im nächsten Schritt werden diese und weitere Ergebnisse in einem Endbericht zusammengefasst, der Ende des Jahres auf der Webseite der EUI veröffentlicht wird. Die Ergebnisse sollen einen Einfluss auf die zukünftige Ausgestaltung der städtischen Dimension auf europäischer Ebene haben.