Image
LOGO-UAEU
Neuigkeiten
05 July 2024

Urbane Agenda für die EU (UAEU) startet 2024 zwei neue Partnerschaften

Profile picture for user Luis@urban-initiative.eu
Alexander Barnsteiner
Am 26. Juni 2024 haben die Generaldirektor:innen für städtische Angelegenheiten (DGUM) die Ex-Ante Assessments zu den Themen "Wassersensible Stadt" und "Dekarbonisierung von Gebäuden: integrierte Sanierungsprogramme und lokale Pläne für die Wärme- und Kälteversorgung“ befürwortet und den Weg für die zwei neuen UAEU-Partnerschaften geebnet.

Bei dem informellen Ministertreffen der zuständigen Minister für Urbane Entwicklung und Wohnen im November 2023 in Gijon fiel die Entscheidung, das Potenzial der beiden Themen zu erforschen. Es folgten zwei Berichte von Birgit Geogri und Dr. Stephen Lorimer über die Ex-Ante Assessments (EAAs). Beide Berichte bestätigen die Relevanz der vorgeschlagenen Themen im Lichte europäischer Politik und suggerieren spezifische Subthemen, auf welche die Partnerschaften sich konzentrieren können.

Dabei wurde das ursprüngliche Thema Dekarbonisierung im Wohnbestand auf die jetzige Form abgeändert und auf den Gebäudebestand allgemein ausgedehnt. Die Analyse zeigte, dass der Fokus auf den Gebäudebestand allgemein und somit breiter ausgelegt werden müsse, um einen lokalen Ansatz sicherzustellen, der alle Gebäude in einer Nachbarschaft inkludiert. Allerdings: im Mittelpunkt bleiben nach wie vor Wohngebäude, da hier besonders gut aufgezeigt werden kann, wie Partizipation zu sozialen und ökonomischen Zielsetzungen beiträgt.

Die Berichte wurden am 26. Juni von der DGUM befürwortet, wodurch nun der Weg für die zwei neuen Partnerschaften frei ist. Die Ausschreibung erfolgt noch heuer.

Wie geht es weiter?

Der Call für beide thematischen Partnerschaften wird vom 28. August bis zum 2. Oktober geöffnet sein. Bis dahin sind Interessent:innen dazu eingeladen, die EAAs zu lesen, ein besseres Verständnis für die Themen zu bekommen und darüber nachzudenken, wie eine relevante Partnerschaft aussehen könnte.

Darüber hinaus findet am 5. September ein Bewerbungsseminar statt, wo Interessent:innen mehr Informationen über den Bewerbungsprozess und den Nutzen einer Partnerschaft bekommen, sowie eine nationale Info-Veranstaltung in Österreich am 11. September.

Symbol: zwei Gebäude sowie Wassertropfen

Wassersensible Stadt Logo

Wassersensible Stadt

Das Konzept der wassersensiblen Stadt zielt auf einen umfassenden Ansatz zum Wassermanagement in der Stadt ab. Mit diesem soll den Herausforderungen durch Klimawandel, Urbanisierung und Landnahme Lösungen gegenübergestellt werden. Wasserkreislaufmanagement als wesentlicher Bestandteil wassersensibler Stadtplanung wird dabei in den urbanen bebauten Raum und Grünraum integriert und adressiert Themen wie Sturmwasser, Flutgefahr und Wasserknappheit. Wasser wird aber nicht als Problem, sondern als Ressource betrachtet. Ein holistischer Ansatz beachtet dabei die grüne, blaue und graue Infrastruktur einer Stadt sowie Maßnahmen zur (Bewusstseins)bildung und dem Fördern gewünschter Verhaltensweisen.

Das EAA bestätigt die Annahme, dass jetzt ein günstiger Moment ist, eine derartige Partnerschaft zu beginnen. Die wassersensible Stadt als Thema passt gut in die aktuellen Prioritäten der EU wie etwa das politische Ziel der Kohäsionspolitik "Ein grüneres Europa", den Verhandlungen zur Kohäsionspolitik 2027+, die Neugestaltung der Richtlinie zu kommunalem Abwasser, den EU-Strategien zu Biodiversität und Klimawandelanpassung sowie zu den aktuellen Absichten, einen europäischen Blue Deal zu etablieren oder die Initiative zur Wasserresilienz

Logo Dekarbonisierung in Städten

Logo Dekarbonisierung von Städten

Dekarbonisierung von Gebäuden

Das EAA zum Thema "Dekarbonisierung von Gebäuden“ suggeriert, dass der Fokus nicht auf einzelne Gebäude, aber auf ganze Quartiere liegen sollte. Im Kern geht es darum, wie also ein integrierter Sanierungsansatz sowie lokale Pläne für die Wärme- und Kälteversorgung dabei helfen können, die sozialen, ökonomischen und ökologischen Ziele einer Stadt zu erreichen.

Dekarbonisierung von Gebäuden schließt nicht nur effizienzsteigernde Maßnahmen mit ein, sondern auch die Energieversorgung. Ein wichtiges Ergebnis des EAAs ist, dass der Fokus der Partnerschaft auch auf dem zukünftigen Elektrizitätsmarkt, dessen Design und dessen Fähigkeit zur Stärkung lokaler, nachhaltiger Energie-Communitys sowie lokalen Energienetzen liegen muss. Eine besondere Rolle spielt hier die neue EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden. Diese verpflichtet Mitgliedsstaaten dazu zu zeigen, wie ihre nationalen Gebäudesanierungspläne lokale Verwaltungen dazu ermutigt, durch integrierte Sanierungsmaßnahmen die Ziele zur Energieeffizienz zu erreichen.